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Laktoseintoleranz/Milchzuckerunvertäglichkeit

Laktoseintoleranz beschreibt eine Fehlfunktion des Körpers, das Enzym Lactase in ausreichender Menge bereit zu stellen. Das körpereigene Enzym ist dafür verantwortlich, den Zweifachzucker im Dünndarm in die Bestandteile Galaktose und Glukose zu spalten und damit dem Körper verfügbar zu machen.

So vielfältig und individuell unterschiedlich wie die Ursachen sind auch Symptome, Beschwerden und Schweregrade. Daher suchen Betroffene vergeblich pauschale Aussagen zu dieser Unverträglichkeit. Wer sich näher damit beschäftigt, wird auf Halbwissen und Falschinformationen stoßen.

Vorkommen:

Grundsätzlich kommt Laktose(Milchzucker) in allen Milchsorten, auch in Schaf- und Ziegenmilch vor. Die Bandbreite reicht von 4,3 gr bis 4,8 gr bzw. 7,1 gr in der Muttermilch. Daraus resultiert; Laktose ist ebenso in den daraus hergestellten Produkten vorhanden. Je nach herstellungs- und produktionsweise in ähnlichem Umfang. Dies betrifft auch Produkte, denen Milch oder Milchprodukte zugesetzt werden.

Ein Problem bereiten jene Produkte, in denen Anteile von Milch oder deren Erzeugnisse kaum erwartet werden. Hierzu zählen Wurst und Wurstwaren, Schinken, Kochschinken, Salami, Brot, Medikamente, viele Fertiggerichte, Milchbrötchen, Butter, Salatdressings (wenn Sie beim "Italiener" um die Ecke nur einen Salat essen). All dies enthält Milchzucker in teilweise nicht unerheblichen Mengen.

Eine Verbesserung brachte die Lebensmittelkennzeichnung im November 2005. Allergieauslösende Lebensmittelbestandteile sind seither deklarationspflichtig und müssen auf abgepackten Lebensmitteln benannt werden. Vorsicht: Leider gibt es eine Vielzahl von Begriffen, hinter denen sich Milch und Milchprodukte und somit auch Laktose stehen: Milchpulver, Trockenmilchpulver, Molke und Molkepulver, Lactose, Milchzucker.

Symptome:

Die Symptome fallen sehr unterschiedlich aus und sind individuell verschieden. Abhängig von Tagesverfassung, Konstitution (Welche Menge Laktase produziert der Körper?) und dem vorangegangenem Essverhalten (Wie viel Laktose wurde aufgenommen?) ergeben sich Beschwerden. Entweder unmittelbar nach dem Verzehr oder auch mehrere Stunden danach können folgende Symptome auftreten:

Diagnose:

Die einfachste und schnellste Methode eine Laktoseintoleranz zu bestimmen, ist der Selbsttest. Dazu trinkt man morgens ein Glas Milch auf nüchternen Magen. Ich empfehle Demeter-Milch, da diese die einzige nicht homogenisierte Milch ist. Natürlich kennt die Medizin exaktere Tests, für den ersten Schritt haben Betroffene jedoch schon recht gute Anhaltspunkte.

Mit einem Diättest können Sie selbst feststellen, ob jene Symptome ausbleiben, welche durch die Milchzuckerunverträglichkeit entstehen. Nehmen Sie hierfür nur Nahrungsmittel zu sich, welche garantiert keinen Milchzucker enthalten. Da es nicht immer einfach ist, solche Lebensmittel zu erkennen (siehe oben) und um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten, sollten Sie in der Zeit von zwei Wochen auf Fertiggerichte und Produkte, bei denen Sie sich nicht sicher sind, verzichten. Bleiben sie während dieser Phase beschwerdefrei, verweist dies auf eine Laktoseintoleranz.

Bei Ihrem Arzt können Sie Laktosetoleranztest und einen H2-Atemtest vornehmen lassen.

Therapie:

Ursächlich lässt sich die Laktoseintoleranz nicht behandeln. Die Therapie besteht darin, jene Lebensmittel vom Speiseplan zu streichen, welche die Symptome auslösen. Das bedeutet nicht, dass Sie auf alle Milch und Milchprodukte verzichten müssen. Vielmehr sollten Sie sich mit der "Krankheit" richtig auseinander setzen. Je intensiver Sie dies machen, umso weniger Einschränkungen müssen Sie Sie im Alltag hinnehmen. Da die Toleranz bei Laktose von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist, hilft am Besten der Selbstversuch. Hierfür empfiehlt es sich, zur Dokumentation die Daten in einem ausführlichen Ernährung sprotokoll festzuhalten. Dieses erleichtert Ihnen, Ihrem Ernährungsberatern oder Arzt, bei Ihrer Laktoseintoleranz den Weg in ein beschwerdefreies Leben.

Meine persönliche Empfehlungen:

Sollten Sie eingeladen sein, bzw. sehr empfindlich reagieren empfehle ich Laktasepulver. Dieses haben sie idealerweise immer griffbereit in einem Salzstreuer. Sobald sie eine Speise essen welch ihrer Meinung nach Laktose enthält einfach drüberstreuen und unbeschwert geniesen. Es gibt auch Tabletten, diese haben aber meiner Ansicht nach den Nachteil das sie entweder vor oder nach dem Essen eingenommen werden. Das Pulver aus dem Streuer direkt mit der problematischen Nahrung eingenommen wird.

Bei Käse kann man davon ausgehen, das bei Sorten welche länger als 6 Monate gereift sind, nur noch einen geringen Gehalt an Laktose enthalten. Hier baut die im Käse vorhandene Milchsäure den Milchzucker ab.
Laut Verordnung gilt Käse als "lactosefrei" sollte dieser weniger als 0,1 g per 1.000 g